Huhn hat Kropfverstopfung

Hier gehts es um die Behandlung von Tieren - Schwerpunkt soll auch hier Antimiasmatik sein - muß aber nicht!
Anna Klemann
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Huhn hat Kropfverstopfung

Beitragvon Anna Klemann » 9. Juni 2016, 13:48

Moin,

ich habe eine einjährige Zwergbrahma-Henne, bei der mir vor einer guten Woche eine große Beule an der rechten unteren Halsseite auffiel.
Als sie einen Tag später viel im Nest saß und auch außergewöhnlich zutraulich war konnte ich die Beule palpieren und stellte fest, dass es sich dabei um einen sehr vollen, heißen Kropf handelte. Der Tierarzt behandelte das Huhn dann 3 Tage mit Baytril 2,5% i.m., weil er auf eine Klopfentzündung tippte.
Ich habe das Huhn nun in "Quarantäne" (in einem kleinen Gehege) und füttere es nur mit Babymüsli/Babybrei, das ich mit Wasser mische. Dem Huhn scheint es recht gut zu gehen, es scharrt, frisst und ist wach und scheu (wie immer), nur scheint die Kropfentleerung immer noch nicht wirklich zu funktionieren: der Kropf hängt nach dem Fressen immer noch sehr tief und ist über lange Zeit gefüllt, es sind immer noch, wenn auch wenige, Körner tastbar und sie setzt sehr wenig Kot ab. Legen will sie auch nicht (verständlicher Weise).
Hat einer von Euch eine gute Idee? Ich würde die Henne ungern einschläfern lassen.

Liebe Grüße,
Anna

Hexe WiWi
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Re: Huhn hat Kropfverstopfung

Beitragvon Hexe WiWi » 12. Juni 2016, 16:50

Hallo Anna,

schulmedizinisch gedacht:
beim Kropf, der verstopft, muss man auch an eine Mageneingangs-Verstopfung durch einen Fremdkörper (kann z.B. eine Walnuss-Schale oder Plastikstückchen etc sein) denken. Der Tierarzt könnte einen Kropfschnitt machen, der in der Regel nicht einmal zugenäht werden muss. Dann wäre der Kropf wieder frei. Vielleicht eine Alternative zum Einschläfern!

Homöopathisch gedacht:
was fressen denn deine Hühner generell? Kann es sein, dass da ein Gär-Prozess durch zu lange Heu-Halme im Magen vonstatten geht? Fressen die Hühner Mais? Riecht das Huhn nach irgendwas Vergorenem?
Ich würde zuerst einmal den einzelinhaftierten Huhn eine Lieblingshenne dazu setzen, damit sie ein "normaleres" Alltagsgeschehen hat. Stress macht auch oft bei Hühnern Verstopfung.
Wie ist es mit einem in Wasser eingeweichten Brötchen zum Picken?
Heu und STroh würde ich vermeiden, also als Einstreu höchstens Leinentücher oder sowas legen.
Hast du den Kropf mal leicht massiert, damit die gestopfte Stelle weicher wird und evt den Passageweg findet?
Ein Bekannter von mir gibt neben dem Trinkwasser bei Kropfverstopfung koffeinfreie Cola zu trinken (nicht viel). Cola ätzt Fleisch weg, wenn man das Fleisch in Cola legt. Somit soll sich der Kropf auflösen, meint er.
Ob es gut ist , weiß ich nicht!!
Ich persönlich würde eine Tiefpotenz Phosphorus geben (D6 oder D12), d.h. 1 Globuli auf wenig Wasser lösen und das WAsser auf etwas Brot träufeln, damit die Henne es somit aufnimmt. Das soll eine Weitergärung verhindern, die Verdauung anregen und dem Huhn helfen, die Kropfenge gut auszuhalten.

Ich wünsche dir und der Henne alles Gute. Bitte berichte mal, was du letztendlich getan hast und wie es ihr geht.
Liebe Grüße,
Martina

Anna Klemann
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Re: Huhn hat Kropfverstopfung

Beitragvon Anna Klemann » 14. Juni 2016, 16:12

Liebe Martina,

vielen Dank für Deine Antwort!

Meine Hühner sind "Freigänger", d.h., normalerweise laufen sie frei im Garten und ernähren sich von dem was sie finden.
Zusätzlich bekommen sie ein Bio-Mischfutter aus verschiedenen Körnern mit grob geschrotetem Mais und Muschelschalen. Auch gegarte Essensreste, wie Nudeln, Reis und Fleischreste, aber auch Milchprodukte nehmen sie gerne mal zwischendurch. Es kann also schon sein, dass etwas Gärendes im Kropf liegengeblieben ist.
Ich hatte den Kropf initial palpiert und hauptsächlich Körner getastet - so gut man das kann. Der Kropf war auch nicht "steinhart". Ich habe ihn zwischendurch vorsichtig massiert und der Henne seit jetzt 11 Tagen nur eingeweichte kleinblättrige Haferflocken und Babymüsli gegeben. Gestern hat sie etwas gekochten Reis bekommen. Ach, und ein paar getrocknete Mehlwürmer. Sei ist die ganze Zeit in einem Außengehege und kann scharren und kurzes Gras picken. Die anderen Hühner besuchen sie häufig und es scheint ihr soweit ganz gut zu gehen. Allerdings hängt der Kropf nach dem Fressen extrem tief. Er scheint sich allerdings auch wieder zu entleeren, was, wie ich finde deutlich zu lange dauert (gefühlt!).
Heute hab ich sie mal wieder in den Garten gelassen, mal sehen wie ihr das bekommt.
Ach so, sie riecht nicht besonders auffällig!
Bis Sonntag muss ich sie, wegen der blöden Antibiose, noch aus dem normalen Stall separieren: falls sie wieder zu legen beginnen sollte kann ich das Ei nicht von den anderen unterscheiden...
Ich werde ihr das Phosphorus morgen zum Frühstück servieren. Mal sehen, was sie davon hält!

Liebe Grüße,
Anna

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Re: Huhn hat Kropfverstopfung

Beitragvon Hexe WiWi » 14. Juni 2016, 19:05

Hey Anna,
das liest sich schön mit der liebevollen Freilandhaltung und Fütterung.Ich hoffe mit dir mit, dass deine Henne bald wieder putzmunter ist.
Das mit der Antibiose und dem Ei klingt einleuchtend ;-)
Liebe Grüße
Martina

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Re: Huhn hat Kropfverstopfung

Beitragvon Anna Klemann » 24. Juni 2016, 18:20

Moin Martina,

jetzt habe ich unsere Tante Braun seit 6 Tagen wieder bei den anderen Hühnern. Sie kommt bisher ohne Schonkost gut zurecht. Sie legt wieder (und es tut mir total leid, die Eier zu entsorgen, aber ich bin mir mit der Restantibiose noch nicht sicher) und wirkt ganz gesund. Der Kropf ist wohl ziemlich dilatiert, zumindest sieht man deutlich, wenn sie gefressen hat, leert sich aber, wie ich finde, in sinnvollem Tempo.
Ich danke Dir sehr für Deine guten Ideen und Deine Unterstützung!

Und falls Du jemanden kennst, der fröhliche Zwergbrahma-Küken braucht, darf der sich gerne bei mir melden...

Liebe Grüße,
Anna

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Re: Huhn hat Kropfverstopfung

Beitragvon Hexe WiWi » 24. Juni 2016, 19:01

Och Anna, das klingt aber schön :-). Habe viel an euch gedacht und freue mich sehr, dass die gute Dame wieder besser zurecht ist!
Momentan haben wir keine Hühner mehr. Aber vielleicht zum Herbst wieder. Vielleicht melde ich mich dann nochmal, um auf die Küken zurück zu kommen.
Herzliche Grüße,
Martina


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