Ozaena beim Pferd

Hier gehts es um die Behandlung von Tieren - Schwerpunkt soll auch hier Antimiasmatik sein - muß aber nicht!
Mod
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Ozaena beim Pferd

Beitragvon Mod » 18. September 2014, 16:42

Am 16.04.2011 fragt Martina:

Hat wer von euch vielleicht Erfahrungen mit der Behandlung einer Ozaena beim Pferd gemacht?
Mein Pferd ist auf "stinkende Sekrete " aus der Nase behandelt worden, mit der Rubrik "Ozaena". Aber bei der Ozaena ist doch -lt. Definition- das Geruchsvermögen nicht mehr vorhanden.
Er riecht aber sehr wohl, wenn sein Mash-Eimer versteckt im STall steht, die Leckerlies in der Tasche usw. :-)
Ich habe eine Besserung festgestellt,aber sie reicht mir nicht aus, so dass ich gerne parallel nochmal repertorisieren möchte.
Ist das Mittel nun eher unter "stinkende Sekrete" usw zu finden, oder kann ich unter der Rubrik "Ozaena" weitersuchen und die stinkenden Sekrete, einseitig, rechts, mit einbeziehen?

Kerstin antwortet:

Damit ich helfen könnte - wobei ich es mit Tieren ja nicht so habe, bräuchte ich noch u.a. die Farbe der Sekrete dazu.
Es gibt eine Nosode , die heißt Hippozänium bzw. Malleinum.
Die geht auf eine Pferdekrankheit namens Rotz zurück und läßt sich beim Menschen gut für etwas einsetzen, das evtl. dem ähnelt, das du beschrieben hast.
Ansonsten hat Hepar sulphuris extrem stinkenden Eiter.

Dann schreibt Martina:

Das Hippozaeninum hat ja gerade zu Pferden hohe Affinität. Was die Symptome angeht, stimme ich vielen auch zu, so dem viskösen Sekret, es ist eiweißartig bis hellgelb. Vor dem Behandlungsbeginn war es grün. Psorinum hat den ersten Gestank gelindert, als Folgemittel habe ich Hep sulf gegeben, was der Wallach auch gut vertragen hat. Hep sulf hat dem Sekret die Farbe genommen.
Ebenfalls deckt das Hippoz ja die Einseitigkeit des Katharrs,sowie die Rubrik "Alte Leute", ähm...ich meinte Pferde ;-) ab.
Die Ausscheidungen sind jedoch weder blutig noch ätzend. Es sind keine "Unmengen", es löst sich unter Bewegung (tiefes Durchatmen).
Der Appetit ist ungemindert, eher stark, wie sonst auch. Neu, seit dem Infektbeginn, sind kontinuierliche Darmgeräusche, Gluckern. Stuhlgang (Pferdeäppel) sind völlig o.B. Das Riechvermögen ist auch nicht eingeschränkt, ebenso fehlt die Drüsenschwellung.
Das ganze Pferd wirkt -bis auf Abmagerung und Muskelabbau und vom Sekret abgesehen- nicht krank.
Es ist aufmerksam und fröhlich.
So, mehr fällt mir im Moment nicht dazu ein.

Dazu schreibt Steffi Becker:

Erfahrungen mit absondernden Pferdenasen habe ich schon, stinkend aber noch nie.

Ich denke, ich sage einfach mal was mir dazu einfällt.

Dein Pferd ist alt? Wie alt? Um die Rubrik alte Menschen zu nutzen, müßte der Mensch wohl über 65 sein, dein Pferd also über 22+, Kaltblut oder Pony, etwas weniger oder deutlich mehr.

Ozaena verliert den Geruchsinn erst im Spätstadium, wenn die Schleinhaut zu stark zerstört ist, d.h. der vorhandene Geruchssinn ist kein Diagnosekriterium, sondern nur die Zerstörung der Schleimhaut, wobei der Geruch lediglich eine Folge dutch die bakteriellen Vorgängem ist. Ist die Zerstörung der Schleimhaut denn real festgestellt worden?

Bei Zerstörung würde ich an das syph-Miasma denken und Merc als XM zur miasmatischen Gruzndlagen behandlung zur Beseitigung der Heilungshindernisse in Erwägung ziehen. Ich habe jedenfalls bei unzureichender Heilung insbesondere bei Pferden allerbeste Erfahrungen bis hin zu kleinen Wundern mit Marc gemacht.
Das Hep eine Besserung (Farbe) brachte scheint durchaus dafür zu sprechen.

Die Abmagerung eines alten Pferdes bei gutem Appetit läßt an Lyc denken. Ist das Problem rechtsseitig? Und natürlich sollte überprüft werden, ob die Abmagerung nicht einfach ein Wurm oder Zahnproblem ist

Zu Bedenken wäre auch die Ursache. Falls es eine gibt wie z.B. Verkühlung dann kommen wir auf eine ganz andere Schiene.

Um mich für ein so kleines Mittel wie Hippoz zu entscheiden, müßte es herausragender vertreten sein.

Martina antwortet:

Dass der fehlende Geruchssinn in erster Linie kein Diagnosekriterium ist, hat mich sehr weitergebracht! Vielen Dank!!
Auf deine Fragen:
Mein Pferd wird am 29.4. 29 Jahre alt, also schon passend in der Rubrik "Alte Menschen". Es ist ein nicht in Island geborener Islandwallach.
Der Tierarzt hat keine nasale Schleimhautuntersuchung durchgeführt, wollte lediglich aufgrund eines Schnupfens und der dagewesenen "Schlappheit/Erschöpfung" ein Antibotikum spritzen, was ich aber abgelehnt habe.
Ein Tierhomöopath/THP hat aufgrund des dagewesenen echt üblen Geruchs des Nasensekrets auf Ozaena getippt und ihm Sufur gegeben.
Das Sekretproblem ist ausschließlich rechtsseitig,
eine Kotprobe hat keinen Wurmbefall gezeigt und auch der Zahnarzt hat keinen pathologischen Befund erstellen können.
Die Ursache der Abmagerung bzw auch des sehr deutlichen Muskelabbaus ist derzeit folglich noch unklar,ebenso das kontinuierliche Bauchknurren, Gluckern...!
Unterkühlung etc schließe ich aus.
Habe mein Pony am Haus stehen, kleine Herde von insgesamt 4 Pferden, Offenstallhaltung mit großer Laufbox,die bei Bedarf genutzt wird, sprich starker Wind mit Schnee und -15 Grad ;-).Gravierende äußere Einflüsse hätte ich aufgrund des engen Kontakts mitbekommen, würde ich behaupten.
Danke für deine Anregungen bezügl des Merc und dem syph. Miasma.
Hast du Erfahrungen,wo man ggf das Sekret mal auf die Art des bakteriellen Erregerbefalls untersuchen lassen könnte?

Steffi Becker schreibt dazu:

gut, eindeutig altes Pferd und keine anderen Ursachen.

Grundsätzlich kann man wohöl sagen, es gibt Labore in jeder Großstadt und die TAs kennen diese. Sonst frag mal bei der Landwirtschaftskammer und bei Tierärztlichen Hochschulen.

Du kannst ja mal weiter berichten. Es würde mich interessieren.

Am 18.04. schreibt Martina:


Heute ging es ihm schon deutlich besser ;-) , was ein Glück. Er riecht kaum mehr, das Sekret ist eindeutig klarer.
Aber die Abmagerung, die gibt mir arg zu denken... mal sehen,was mir dazu noch kommt.

… und am 20.04.:

Das Sekret von meinem Isi ist inzwischen fast weg, das bisschen restliche ist klar und kaum mehr riechbar.
Habe weiter noch nichts gegeben, sondern mich zur Geduld gezwungen, was sicherlich nicht schlecht war. Jetzt aber sollte ein Folgemittel kommen, wo ich aber noch nicht ganz mit durch bin.
Werde dann berichten.

… und am 27.04.:

Mein Isi ist wieder ohne "Schnotten", er riecht wunderbar "pferdisch" :-) und ich meine fast er hat wieder ein wenig zugenommen.

Vielen Dank für eure Anregungen, Ideen und Hilfe!

… und am 08.05.:

Die Schnotterei meines Isis ist völlig weg, keinerlei Geruchsbelästigung mehr vorhanden, sowie keine Symptome ;-)!! Ein Wunder, wie mir ein in der Nachbarschaft wohnender Tierarzt anmerkte. Er hätte es nicht ohne antibiotische Behandlung für möglich gehalten!
Tja, die gute alte Naturheilkunde...grins!
Mein Isi ist wieder ganz der alte, buckelt, zickt, spinnt und LEBT wieder wie vor seiner Erkältung. Haben erst kürzlich wieder ein Feld umgepflügt... (ups?), was in diesem Fall sehr beruhigend ist ;-)!
Als Info zum Schluss:
Hatte ihm als Abschlussmittel Lyc C 200 gegeben, womit er deutlich zugenommen und an Energie zurückgewonnen hat, die Rippen sind nicht mehr sichtbar...!
Jetzt hole ich ihn von der Koppel, denn zu viel des Guten ist auch nichts :-)!

Am 29.10.2013 fragt Claudia:

ich bin gerade um Hilfe für ein Pferd mit chronischer Sinusitis gebeten worden. Von Tieren habe ich wenig Ahnung, und von ihrer Behandlung gar keine!

Bevor ich mich heute abend ans Repertorisieren mache aber jetzt schon mal die Frage: Welche Potenzen und welche Dosierung muss man für eine chronische Sache beim Pferd in Betracht ziehen? Genau wie bei Menschen, oder ganz anders?

Martina antwortet:

ich repertorisier Pferde genauso wie Menschen. Je mehr ich weiß, wie sie "ticken", je mehr mir die Vorgeschichte zeigt, desto deutlicher zeigt sich das Mittel.
Chron Sinusitis bei Pferden kann u.a. aber auch als Ursache eine Zahnproblematik haben. Frisst das Tier so wie sonst, würde ich vorerst den Sinusitis-Weg des menschlichen Repertorisierens wählen.

Claudia hakt noch mal nach:

Vielen Dank! Aber wenn du dann zu einem Mittel gelangt bist, dosierst du das auch genau wie bei Menschen?
Eher C-Potenzen? Kommt mir praktikabler vor. Mein Gefühl sagt mir, dass ich bei einer chronischen Sinusitis eine C200 geben würde.

Dazu schreibt Martina:

ja,ich würde auch die c200 nehmen. Große Pferde erhalten 3Globuli, Ponys 2 . Die Kügelchen löse ich in einer 2ml Spritze auf, dann stimmt die Verdünnung. Diese 2ml entweder auf ei. Stück trockenes Brot geben und verabreichen oder, besser: direkt seitlich ins Maul spritzen (ohne Nadel. natürlich!)

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